Band 15, S. 240r (jpg. 508)


[240r]
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Iulius
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angetrofen, welcher mich complementiert,
1694
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ich aber ihne hinwider zu dem Mittag Esßen ein-
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geladen, desßen so wohl er, als Herr Statthalter
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sich entschuldiget. Nach dem ich mein Ein-
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fältige Devotion verrichtet, kehrte ich wider
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nacher Hauß, vnnd befahl, das vnßere
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haußhalterin ein Ehrentrünklin, sampt einem
Donat Vinum hono-
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paar brodt Mutschlin, vnnd einer Masß hür-
rarium, pisciculos et
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ling dahin schikten, vnnd in meinem Namen
panes eius Patri Œconomo.
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præsentieren lassena solle. Welches sie selbsten vber sich
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genommen, alles dahin getragen, vnnd mit
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so geringem præsentlin nit vnwerd heim kommen.
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Inzwüschen kam Herr Pfarherrens im Werd sein
Dominus Vicarius in Werd do-
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Köchin, vnnd præsentierte mir ein Stüklin
nat Patri Œconomo car-
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roth Wildpräth, welches ich befohlen zu ver-
nem ferinam.
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wahren, vnnd ihme mit nechstem darfür
Is vicissim vitulinam.
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ein gut Stüklin Kalbfleisch hinwider zu vber-
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senden. Der ganze Tag war schön vnnd
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mit gutem Sonnen-Schein, vnnd gieng heüt
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das meiste Heüw vnder das Tach. Die
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Nacht darüber war ganz rüehwig.
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Ich hab heüt angefangen ein Kräuter Wein
Pater Œconomus utitur
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zu brauchen, den müste ich so Morgen,
vino herbario.
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so Abend ein Zimmlich Kelchglaß voll trinken.
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Den 10. Iulii. Hatten Wir ein ganz schönen Morgen,
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also das wir widerumb ein guete Arbeit im
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Veld verrichten können, vnnd gieng die
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Roggen Ernd ernstlich fort. Auf
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den Abend sahe der Nidergang der Sonne
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ganz dunkel auß von dik schwarzem
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Gewülk,
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  1. a

    Ergänzung durch Autor im Text. Rekonstruiert: "lassen" eingefügt.



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