Band 15, S. 241r (jpg. 510)


[241r]
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Iulius.
1694
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Als dann fahrte das Ampt fort. Ich
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aber gieng auß der Kirchen allgemach zu
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Fuesß vber Clingenzell wider nacher hauß,
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dann der Wind den See ganz vngestümm ge-
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macht, vnnd were gar zu lang hergangen,
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wann wir wider hetten sollen auf dem Wasser
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zuruk fahren. Ich hatte aber vor allem
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vorsorg den Schifleüten ein Quart Wein
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vnnd ein gut Stuk brodt in das Schif
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bÿ Hauß geben, damit sie, im fahl der
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Wind continuieren wurde, etwas zuo
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Nothurft hetten, vnnd ohne fernere Vnkö-
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sten möchten zuruk kehren. Ich
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kame vmb halber 1 Vhr zu Freüwdenfels
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an, vnnd nam alsobald das Mittag Essen
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ein. Hernach war ich den ganzen vbrigen
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Tag rüehwig. Der Abend hatte
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etwas VnderWind, mithin Reegen, mit-
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hin trochen. Dergleichen auch die Nacht ge-
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habt.
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Den 12.a Iulii. War der Morgen wie der gestrige
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Abend, mit etas vnderlufts, so biß-
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weilen etwas Reegen gegeben, bisweilen
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auch die Sonne etwas hervor scheinen
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lasßen. Ich bestellte heüt zu
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Stein 200 Obertach, vnßere Tächer aller
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Ohrten verbesßeren zukönnen, vnnd be-
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fahle vnßeren Fischeren selbige abzuholen,
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vnnd ettliche in das Werd, die meiste bÿ
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dem Spicher abzuladen. Zu Veldbach1
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halteten
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  1. a

    Korrektur durch Autor im Text. Rekonstruktion: "11" durch "12" ersetzt. Die Korrektur passt auch zur Chronologie.

  2. 1

    Die 1256 erstmals erwähnte und 1848 aufgehobene Zisterzienserinnenabtei Feldbach lag in der Gemeinde Steckborn im Kanton Thurgau (vgl. HLS online, Artikel Feldbach). [Bibliografie]



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