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1694
Den 21. Iulii. War der Morgen wider etwas trüebs,
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mit vnderluft, wie gester: hatte doch
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zimmlich vill hellen Himmels: vnnd ist den
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ganzen Tag trochen gebliben, also das wider-
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umb vill
Frucht können vnder daß Tach
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kommen. Es scheinte zwar auf den
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Abend, ob wollte das Wetter sich änderen,
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ist doch still vnnd Trochen verharret.
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Den 22. Iulii. Am Fest Sanctæ Mariæ Magdalenæ hatt
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Herr Landtvogt verwilliget, Ernd Gescheft
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zu verrichten. Dahin vnßer Herr Pfarrer
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am Morgen vmb 4 Vhren Mesß gehalten,
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damit die Catholische selbige hören könnten:
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Allein es seÿnd gantz wenig darzu kommen,
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den ganzen Tag aber hatt mann nit
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aufgenommen vnnd eingeführt, sonder auch
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geschnitten; desßetwegen ich vnßere Karr-
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er dahin auch müsßen gehn lasßen, die xxx
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Zehendtgarben einzuführen, wie gern ich
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sonsten wollte den Feÿrtag gehalten
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haben. Ich fahrte am Morgen gegen
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7 Vhren von hier auf
Cell im Schif, waren
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meine Fuhrleüt vnßer Meßmer Diener
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vnnd 2 von vnßeren Knechten, dennen ich
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am Morgen ein starke Suppen sampt
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einem Trunk vnnd brodt geben,
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vnnd dann in das 4 Masß Wein
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vnnd in 2 brodt (waren doch vnsere
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heyloße Knecht darmit noch nit zufriden)
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