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1694
Den 28. sten Iulii. Hatten wir am Morgen
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zimmlich vill Reegen, vnnd müssten wir
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den Schnitt des Korns
sizen, vnnd die be-
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stellte Schnitter wider heim lasßen. Nach Mitt-
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ag schikte vnßere Haußhalterin ein Gluk-
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Hennen sampt 14 jungen Hüenlenen,
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berg angehalten, durch einen
Expressen
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dahin, vneracht das Wetter vill Reegens
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treüwete. Nachgends hatt sich ein vn-
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lustiger Nebel in die Berg gehenket, so ganz
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melancolisch ware anzusehen, vnnd mithin
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zimmlich ernstlich geregnet, bis gegen den
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Abend. Auf den Abend ist Hanß
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Jörgli Burri von
ankommen,
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vnsere Haußhalterin zu seinem jungen
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Sohn zu Gevatter zugewünnen: welches
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sie ganz gern angenommen, vnnd nechsten
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Morgen mit ihme erstlich auf
Wengi, wo
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das Kind getauft sollte werden, hernach
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auf Stepfart zu der Kindbetterin gangen,
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nachtet, vnnd erst nechsten Tag auf den Abend
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wider allhero kommen. Der ganze
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Tag war trüeb vnnd vnlustig, doch ware
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nach Mittag wohl Frucht einzubringen
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geweßen, wann mann am Morgen mit
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dem Schnitt were fortgefahren. In
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der Nacht darauf regnete es schier alle
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Stund ein oder 2 Mahl ein starken Spruz
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