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verreist, haben nit wollen lenger bleiben,
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ohneracht ich sie ganz ernstlich einge-
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laden. Kurz vor dem Mittag
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Esßen haben wir ein zimmlich starken,
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vnnd heftigem Wind angetribenen
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Risel gehabt, so vast eine halbe viertel
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Stund gewähret. Sonsten war
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der Morgen zimmlich still mit etwas
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Lüftlins. Nach dem Risel aber
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hatt die Sonne bald wider sich sehen lasßen,
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vnnd ist vast ganzen vberigen tag gebli-
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ben, wähete doch immer ein starker Luft,
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so vill Gewülk hinund wider getriben,
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vnnd manchmahl einen Reegen getreüwete,
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so doch allezeit vsßgebliben. Gegen der
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Nacht hatt der Wind sich gestellt, vnnd ist
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ein gantz ruëhwige stille Nacht worden.
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Den 3. Iunii. War der Morgen etwas trüeb, vnnd
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scheinte, der Tag wollte Reegen geben: massen
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der mehrere Himmel bedekt geweßen,
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vnnd mithin zimmlich finster sich erzeigt:
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ein vnder Lüftlin immer gestrichen.
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Der Reegen aber hatt sich gänzlich enthalten.
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Gegen 6 vhren ist Meßmer Diener an-
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kommen, mich berichtend, das er gester
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etwas Haber, ohngefahr 21 Malter er-
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kauft, den Französischen Thaler aber anderst
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können. Vnnd seye der Baron de
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