Band 15, S. 217v (jpg. 463)


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[217v]
Maius
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1694
in vnßeren Gerichten. Worab sie sich
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merklich geschädiget befinde, weilen
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dermahlen bÿ so gefährlichen Zeiten sie
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kein Wächter mehr bÿ dem Hauß ha-
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be, da sonsten mit dem erschosßenen hund
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sie gantz wohl getröstet geweßen.
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Bette also vmb Hilf vnnd Raht. Ich
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antwortete, woll nach der heÿligen Zeit
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mit ihme reden, vnnd nit gestatten,
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daß er in vnßeren Gerichten dergleichen
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verüebe: ich vernemme sonst, daß
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er in vnßeren Gerichten vill dem Ge-
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wild nachiage, vnnd vögel schiesße:
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desßen er kein Erlaubnus von mir habe.
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Worüber sie mir gesagt, das er auch Zu
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Windhaußen geweßen, vnnd mit einem
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Rohr hin vnnd wider gangen, auch selbsten
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bekennt, das er dem Geflügel nach-
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seze etc.
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Pater Marianus cele-
Herr Pater Marian ist heüt auf Kalcheren1 gan-
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brat in Kalcheren,
gen Mesß zuleßen; dorten er auch zu
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ibique prandet.
Mittag gespißen.
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Gegen 3 Vhren oder etwas darnach ist
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ein starker Sturm entstanden, welcher
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das Gewülk mächtig zusamen getri-
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Tonitrus, Venti et
ben, vnnd ein zimlich vbel treüwendes
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Wetter erwekt: so aber endtlich zwar
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pluvia.
in etwas Tunder, doch nit streng, vnnd
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in einem starken Reegen sich geendet,
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dardurch das dürstende Erdtrich zimm-
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lich
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  1. 1

    Die 1331 erstmals erwähnte und 1848 aufgehobene Zisterzienserinnenabtei Kalchrain lag in der Gemeinde Hüttwilen im Kanton Thurgau (vgl. HLS online, Artikel Kalchrain). [Bibliografie]



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