Band 15, S. 133v (jpg. 295)


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[133v]
Februarius.
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1694
Heüt ist der See wider vber al geöfnet wor-
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Lacus à glacie
den, also das mann bis nacher Gottlieben
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solvitur.
vnnd Constanz widerumb fahren können,
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masßen heüt ettliche Schif bÿ zimmlich stark-
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ema Wind glüklich hinauf geseglet.
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Die ganze Nacht durch streichte der Luft be-
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ständig mit etwas Surren vnnd brausen,
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machte doch kein Vnruhe.
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Den 18. Februarii. Hatt der Morgen sich halb hellen
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erzeigt, vnnd war zimmlich kalt, doch ganz
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leidenlich: vnnd wähete der Luft annoch
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wie die Nacht durch, doch immer vnnd immer
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etwas stiller. Welcher endtlich ein
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schönen Tag gemacht, aber vnaufhörlich geblasen.
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Heüt ist mann an mich kommen, solle doch auch
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darzu helfen, daß Jogeli Weber Galgen Jo-
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Iacobus Weber ut ex
geli geheisßen, nit mehr in dem Land ge-
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dominio eiiciatur,
lasßen werde. Ich fande ganz gut, daß
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omnes collaborant.
er anderwerts hin verschikt wurde, er-
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sorgte aber allezeit, es möchte endtlich dahin
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kommen, das er an die Volter geschlagen,
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vnnd endtlich gar das Leben lasßen müsste,
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hiemit ich durch solche bÿhilf ich irregulari-
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Etiam Pater Œconomus.
tatem incurrieren. Endtlich bedenkte mich,
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vnnd schreibte Herrn Landtvogten ein brieflin,
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mit einständiger Pitt, den Galgenjogeli
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etwann anderwerts hin zu verschaffen,
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damit er der Gemeind, die seinethalben
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sehr beschwärt were, nit mehr aufge-
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burdet bleibe, mit Protestieren, ich sueche
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hierinn anders nichts, als einzig die
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Ruhe des Lieben Vatterlands. Ich
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ver-
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  1. a

    Unsichere Lesung.



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