Band 15, S. 301r (jpg. 630)


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October
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Morgen, vnnd nit sonders kalt. Ist
[301r]
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auch den ganzen Tag hindurch fein Wetter
1694
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geweßen. Gegen dem Abendt hatt das
Equus nuper emptus in-
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neüwlich zu Elk erkaufte Pferdt
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sich selzam gestellt, ist mithin nider
firmatur.
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gelegen, mithin sich erschüttet, auch nit
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fresßen wollen. Welches so wohl mich,
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als die Knecht vbel erschrekt. Deret-
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wegen ich eylends den Karrer auf
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Wangen zu selbigem Schmid geschikt,
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oder aber nit bÿ Hauß angetrofen worden.
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Vnder desßen hatt das Pferdtlin sich wider
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gebesßeret, vnnd scheinte, ob es wider
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lustig seyn wollte. Ich ersorgte doch,
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das es nit zum besten ausßfallen
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werde. Deus misereatur nostri. Gegen
Reverendus Pater Gallus noster hic
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4 Vhren ist vnßer Herr Pater Gallus hin-
pernoctat.
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zugeritten, der mir leider auf ein
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neüwes angekündt, was vorhero
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ich schon verdeütet, das namlich ich hier
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abgeenderet werden sollte. Vnnd ver-
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nam ich nachgends, das der Rumor von
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disem schon durch das ganze Land erschall-
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et, masßen zu Kalcheren1 vnßer Laggei,
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(den ich wegen Herrn Patris Galli dahin geschikt,
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vmb den beichtiger von Veldbach2 allhero
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zuberuefen, so er dorten, als etwas muth-
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masßung ware, anzutrefen, aber nit
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gefunden worden) schon vernemmen müsßen.
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Nunn
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  1. 1

    Die 1331 erstmals erwähnte und 1848 aufgehobene Zisterzienserinnenabtei Kalchrain lag in der Gemeinde Hüttwilen im Kanton Thurgau (vgl. HLS online, Artikel Kalchrain). [Bibliografie]

  2. 2

    Die 1256 erstmals erwähnte und 1848 aufgehobene Zisterzienserinnenabtei Feldbach lag in der Gemeinde Steckborn im Kanton Thurgau (vgl. HLS online, Artikel Feldbach). [Bibliografie]



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