Band 15, S. 268v (jpg. 565)


1
[268v]
Augustus.
2
1694
bleibte bÿ Hauß, vnnd verrichtete all-
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da mein Andacht einfältig. Nach Mitt-
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tag hatte ich mit vilen zureden, dann gar
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vill von Eschenz ankommen, die Audienz
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wollten haben. Eß regnete heüt
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Pluvia cum vento
vast den ganzen Tag, bis gegen 3 Vhren,
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frigido.
vnnd wähete ein sehr kalter vnderluft,
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der vnß ein gar zu frühe Kelte wollte
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mitbringen. In der Nacht ist wider
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alles erstillet, vnnd fieng der Himel an
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etwas zuhellen.
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Den 30. Augusti. Hatten wir ein kalten Morgen,
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mit zimlich dikem Nebel, den der Ober-
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luft nit sich geiagt, vnnd bald gar ver-
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iagt, also das gegen 8 Vhr der Himel vast
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ganz hell vnnd schöner Sonnen-Schein
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Frumenta flagellari
geweßen. Heüt liesß ich dem Tröschen
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incipiunt.
den Anfang machen, vnnd nach demme et-
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was weniges Erbs außgetröschen worden,
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den Korn-Stok angreifen, vnnd Samen-
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Korn tröschen. Brauchte darzu vier
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von vnßeren haußdiensten, vnnd den
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Vinum olim emptum, iterum
Rebmann sampt seinem Sohn. Nach
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vendit Pater Œconomus.
Mittag reitete ich auf Stiegena, dorten etwas
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Weins widerumb zu verhandlen, den
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ich vor ohngefahr 3 oder 4 Monat er-
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kauft hatte, in Meÿnung, diser werde
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Eynsidlen1 ganz angenemm seÿn. Nach
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demme ich daß wider spihl erfahren, vnnd
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den Wein in so hochem Preÿß dermahlen
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an-
__________________________________
  1. a

    Unsichere Lesung.

  2. 1

    Die Benediktinerabtei Einsiedeln liegt in der gleichnamigen Gemeinde im Kanton Schwyz. Sie wurde 934 gegründet und förderte 1602 die Gründung der Schweizerischen Benediktinerkongregation (vgl. HLS online, Artikel Einsiedeln (Benediktinerabtei)). [Bibliografie]



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