Band 15, S. 273v (jpg. 575)


1
[273v]
September.
2
1694
von dar auf Freüwdenfels, wohin
3
kurz vorhero auch Pater Marianus Von Kalch-
4
eren1 auch widera zugekehrt. Wir betteten hernach
5
vnsere Schuldigkeiten, namen ein kurzes
6
NachtEsßelin ein, vnnd giengen zur Ruhe.
7
Varia tempestas.
Den ganzen Tag war mithin Reegen,
8
mithin Sonnen Schein, darmit der Himmel
9
abgewechßlet bis gegen 4 Vhren, scheinte
10
hernach, ob es sich besßeren wollte, sonderlich
11
gegen der Nacht, da alles ganz still, vnnd der
12
Himmel mithin ein Plaz erhellete worden.
13
Den 9. Septembris. Hatten Wir am Morgen ein
14
starken Nebel, der sich zwar gegen 9 Vhren
15
in die Höche gezogen, aber die Sonne selten
16
herfür sehen lasßen. Heüt haben
17
Gramen in prato
vnßere Mäder die Schlosß-Wiß, was sie
18
arcis demessum.
gehabt, geembdet: war sehr wenig: doch
19
wann das Wetter gut thut, gibt es noch
20
ein guet Embdlin ab. Der Abend war
21
ganz still, wie auch folgende Nacht.
22
Den 10. Septembris. War der Morgen mit meistens
23
bedektem Himmel, nachgends leüterte sich
24
dißer, vnnd ward gut Wetter, bis gegen
25
2 Vhren, da er sich wider verfinsteret,
26
vnnd zu einem Reegen disponiert. Wir
27
Gramen autumna-
müssten heüt ernstlich seÿn, vnßer
28
le in LangWis collec-
Embd in der Lang Wißen, so 2 Wägen
29
tum.
voll geweßen, vnder daß Tach zubringen.
30
Vnnd
__________________________________
  1. a

    Ergänzung durch Autor im Text. Rekonstruiert: "wider" eingefügt.

  2. 1

    Die 1331 erstmals erwähnte und 1848 aufgehobene Zisterzienserinnenabtei Kalchrain lag in der Gemeinde Hüttwilen im Kanton Thurgau (vgl. HLS online, Artikel Kalchrain). [Bibliografie]



Agenda (falls in Anzeigeoptionen aktiviert):
  • Orts- und Flurnamen
  • Personenangaben    
  • Datierungen
  • Fussnoten und textkritische Anmerkungen

×

Anzeigeoptionen ändern