Band 15, S. 226r (jpg. 480)


1
Iunius
[226r]
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wohl nit lang, vnnd ziehete sich gegen
1694
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der Nacht wider auf ein helle.
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Die Nacht durch war alles ganz still vnnd
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rüehwig, vnnd hatte die Hiz sich vmb
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etwas temperiert.
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Den 12. Iunii. War der Morgen still, mit be-
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dektem Himmel vnnd etwas küelem Luft etc.
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Ich schikte heüt zu Herrn Probsten zu Wagen-
Equus à Domino Præpo-
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haußen vmb sein Reit-Pferdt, auf selb-
sito Wagenhusano
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igen Morgen auf Frauwenfeld, vnnd dann
petitur.
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auf Sonnenberg mit sampt vnßerem
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Herrn Lehenvogten zu reiten. Er hatte aber
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selbiges nit bÿ Hauß, vnnd kam also mir
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der brief wider zuruk, vnd müsste ich
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andere Gedanken machen. Nach
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Mittag vmb 5 Vhren hatt sich der Himel
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stark verfinsteret, vnnd weilen der Nach-
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Mittag sehr heisß geweßen, ersorgten
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Wir vnß eines Hagels. Aber der gütigste
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Gott hatt auch disen in einen zimmlich guten
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Reegen abgewechßlet, vnnd darmit
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vnß grosßen Trost gnädigklich geben.
Tonitrua.
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Eß hatt darzu zimmlich ernstlich getond-
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eret, vnnd ein oder andermahl gestrahlet.
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Darüber ist es gegen 8 vhren wider still word-
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en, aber der Luft scheinte ganz finster
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voller Nebel vnnd schwarzen dufts, so
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ein vnlustig ansehen verursachet.
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