Band 15, S. 229v (jpg. 487)


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[229v]
Iunius.
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1694
eben in daß Hauß kommen, so ist ein starker
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Plaz-Reegen gefallen, so alles sehr er-
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nezt. Hab wohl Gott gelobt, daß
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ich so glüklich durchkommen. Ist nach-
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gends wider rüehwiger vnnd stiller worden,
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aber der Reegen fieng bald wider an, vnnd
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war hiermit daß helle Wetter für
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vber, vnnd henkte sich daß Gewülk stark
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an die berg, darauß wir langes Ree-
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genwetter muthmasßeten.
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Den 21. Iunii. Hatte der Morgen nasß. Herr
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Pater Marianus abit
Pater Marian verfüegte sich heüt auf Kalch-
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in Kalcheren
eren1 dem jahrzeit, so sie dorten hatten,
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ad Anniversarium.
bÿzuwohnen. Ich bleibte bÿ Hauß,
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Mulctarum dies.
vnnd haltete ein buosßen Gericht: bÿ
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welchem streng zu seÿn ich wegen grosser
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Armuth nit dörfen: Gleichwohl war
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sonderlich Cronenwÿhrt Hanß Friderich
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Ioannis Friderici
Harder gantz widerspännig, denn
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Harderi pertinacia
ich endtlich vmb 2 Pfund Pfennige gestraft, vmb
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et inobedientia.
das er einer alten Wittfrauwen (deren ein
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Geisß S. V.a gestohlen worden, desßen thäter
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sie gern gewüsst hette) eingerahten,
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einen Schwarzkünstler darumb zube-
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fragen, der ihme im Glaß den thäter
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werde zeigen können. Ich erachtete,
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der Fähler einer weit grösßeren Straf
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würdig, allein weilen der Landt-
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grichts-
__________________________________
  1. a

    Unsichere Lesung.

  2. 1

    Die 1331 erstmals erwähnte und 1848 aufgehobene Zisterzienserinnenabtei Kalchrain lag in der Gemeinde Hüttwilen im Kanton Thurgau (vgl. HLS online, Artikel Kalchrain). [Bibliografie]



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