Band 15, S. 111r (jpg. 248)


1
Ianuarius.
[111r]
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Frauwen, die ich zu einem Fasßnacht-
1694
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Süpplin einladen lasßen, iedoch nichts sonder-
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bares aufgestellt, als ein Ehrenspeißlin.
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Seÿnd gegen 2 Vhren von hier wider weka vnnd
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nacher Œningen gangen.
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Auf den Abend ist der Klosterfrauwen im Grüen-
Moniales in Gruen-
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enberg Knecht ankommen sampt einem Zedelin,
enberg mendicant fari-
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darmit sie, betteten, ihnen etwas Weisßes
nam.
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Mähl zum Allmueßen vmb Gottes willen
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mitzutheilen: hatte zu dißem Zihl vnnd End
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ein Seklin bÿ sich. Welches ich nit vngern
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zugegeben. Der Knecht ist bÿ früher
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Zeit auß dem Grüenenberg wekgangen,
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hatt aber wegen vilen Schnees nit können
Viæ nivibus obsessæ
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fortkommen, sonsten hette er dißen Abend
difficiles.
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widerumb dorten erscheinen sollen: müsste
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iezt bÿ vnß vbernachten, vnnd erstb
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könftigen Morgen wider zuruk gehen.
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Vnßer Magdt, die ich heüt Morgen vmb
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halber 6 Vhr auf Sonnenberg geschikt,
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ist nichts besßers widerfahren: dann
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sie dißen Abend auch nit heimkommen
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mögen, wegen sehr tiefen Schnees, welcher
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die Strasßen dermasßen mit Zwecht-
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enen angefüllt, das einmahl schier
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nit möglich ware durch zu kommen.
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Der heütige Tag war vast durch vnnd
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durch hell mit schönem Sonnenschein.
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Nach Mittag fieng der bÿß-Wind bÿ ganz hellem
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himmel den gantz staubig ligenden Schnee
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wider hin vnnd her zu treiben, vnnd ver-
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wähete
__________________________________
  1. a

    Unsichere Lesung.

  2. b

    Korrektur durch Autor im Text. Unsichere Lesung: "ersten" durch "erst" ersetzt.



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