Band 15, S. 38r (jpg. 94)


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November.
[038r]
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Strasß bis dahin, vnnd nach demme wir erstens
1693
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in der Kirchen den Gruesß gegen dem höchsten
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Gut vnnd der Schmerzhaften Mueter abge-
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legt, kamen wir in das hauß, fragten
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bÿ der Haußhalterin, ob Herr Statthalter ge-
At eum non reperiunt.
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genwertig. Sie sagte als nein, werde
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aber gewüsß ehender, als in einer halben
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Stund ankommen. Mir zweiflete sehr,
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ob er so bald werde hier seÿn, dann ich
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vermeinte, wann ia er den Gästen nach
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hiesigem brauch wollte Guts thuen, wurde
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er sein Reiß wohl besßer gefürderet haben,
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vnnd konnte also nit glauben, das er so
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bald wider erscheinen werde. Resolvierte
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in Gottes Namen wider zuruk zugehen: hinder-
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liesßen aber, wann Herr Statthalter kommen
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sollte, vnß Zu entschuldigen, weilen wir
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vnßer Schuldigkeit nach ihme aufwarten
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wollen, weilen er aber abwesend, haben Wir
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sonsten ihme ein glückseeligen Namens-Taag
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gratulieren wollen, vnnd betten vnß für
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recommendiert zu halten. Eß bemühete
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zwar sich selbige Haußhalterin mit
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allem Ernst, vnß aufzuhalten: weilen
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aber andere Gäst, vsßert vorermeltem
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vnß ganz vnbekannten herrn niemand
Redeunt ergo incænati in
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gegenwertig ware, hatten wir kein
Freudenfels.
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Lust, vnnd giengen hiermit wider nacher
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Freüwdenfels, liesßen vnß dorten innert
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einer
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