Band 15, S. 308r (jpg. 644)


[308r]
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October.
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wenden lasßen, vnnd desßen vngeachtet fort
1694
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gangen. Als aber ich zu dera Armen Leüten
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Hauß kommen, fieng es noch starker vnnd
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immer stärker an zu wähen vnnd regnen,
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vnnd wollte doch ich mich nit saumen lasßen:
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bin also bis auf Hurden an den vsßeren
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Kleideren ganz tropfet nasß worden.
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Weil nunn es schon geschehen, name ich doch
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dorten bÿ Vli Nözlin ein schlechten zer-
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risßenen vnnd verfezeten Mantel, mit
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demme ich mich vmb etwas versorgt, vnnd
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also fort auf Rapperschweil, endtlich zu
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dem Capuziner Kloster1 gangen, wo ich von
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selbigen Patribus ganz fründtlich empfangen,
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in ihres Refectorium geführt worden, dorten
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ich mich in etwas wider ertröchnet, vnnd
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bin darnach ad Sacrum gangen. Gleich
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nach desßen vollendung gieng ichb in das hauß
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zu denn Heiligen 3 Königen zu meiner Geschweÿ,
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mit deren ich etwas zureden gehabt, welche
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mich genöthet, ein Weinwärmlin, so sie
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eÿlend gekochet, zunemmen, so doch mir, weil-
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en ich etwas Schwachheiten von der Reiß em-
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pfunden, nit vbel bekommen. Nach demme
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ich mein Intention verrichtet, gieng ich wider
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vnder beständigem Reegen, mit selbigem
Revertit Pfefficonam.
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ellenden Mäntelin auf Pfefiken, da ich
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ein kurzes nach 10 Vhren ankommen, etc. Es
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filzeten mich selbige herren, das bÿ so vn-
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gestummem Wetter mich so weit wagen
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dörfen, weilen die Zwerch Wind in meiner
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Rukkehr
__________________________________
  1. a

    Unsichere Lesung.

  2. b

    Ergänzung durch Autor im Text. Rekonstruiert: "ich" eingefügt.

  3. 1

    Das Kapuzinerkloster Rapperswil liegt in der gleichnamigen Gemeinde im Kanton St. Gallen. Es wurde 1603 gegründet (vgl. HLS online, Artikel Rapperswil (SG)). [Bibliografie]



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