Band 15, S. 154v (jpg. 337)


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[154v]
Martius.
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1694
en kein andere Antwort, als ich verwund-
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ere mich, das sie an einem Heiligen Sonntag
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bÿ so früher Zeit dörften mich vberlaufen
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mit solchen Gescheften, vnnd doch wüsßen,
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das in Zürrich solches keines Weegs gut-
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geheisßen, sonder ernstlich gestraft wurde.
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Jedoch weilen es an einem wachßenden
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Schaden ihnen vnnd dem Yßler seÿe, mögen
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sie nach Mittag gegen 2 Vhren wider erscheinen:
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sollen aber den Stabhaltern Hanß Bachen
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vnnd ihr Gegentheil Hanßen Ÿßler ab
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Schafrath auch mitbringen. Seÿnd also
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mit disem bescheid wider wek gangen.
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Vmb 11 Vhren, als eben wir Zum Tisch gesessen,
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ist der Hoofmeister von Kalcheren1 kommen,
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mit mir Zu reden von ihrem Lehen-Hoof
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zu Eschenz, weilen heüt der Lehenmann
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Hanß Bantli zubegraben geweßen, wie
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etwann dißem zuhelfen: so dann ladete
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er vnß beide auf Morgen nacher Kalch-
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eren Zu dem jahrzeit der Frau Priorin
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Bernarda Bruggerin seelig. Von dem lezten
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machte Herr Pater Marian vnnd ich etwas hof-
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nung zu erscheinen, doch kein versprechen:
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von dem anderen, weilen ich den Stabhalt-
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ern Hanß Bachen sonsten vor mich be-
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scheiden, hab ich vermeint, bis zu seiner
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Ankunft zu warten: so auch geschehen.
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Als aber er kommen, habe ich ihme im bÿ seÿn
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vnnd mita Consens des Hoofmeisters anbe-
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fohlen, dem Hanß Volmann von Ober-
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keits
__________________________________
  1. a

    Korrektur durch Autor im Text. Rekonstruiert: "mit" eingefügt.

  2. 1

    Die 1331 erstmals erwähnte und 1848 aufgehobene Zisterzienserinnenabtei Kalchrain lag in der Gemeinde Hüttwilen im Kanton Thurgau (vgl. HLS online, Artikel Kalchrain). [Bibliografie]



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