Band 13, S. 52r (jpg. 109)


1
Martius
[052r]
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jahrs Zahl 1489 vnnd in der Mitte zu zweÿen
1689
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Seiten die Heiligen Namen IHS vnnd Maria. So mein-
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em Gedunken nach A thönte. Ich hatte
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Lust, selbige zukaufen, weilen das Pfund nur
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per 25 Kreuzer angeschlagen worden. Doch dörfte
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ich nit auß vrsachen, weilen mir sonsten
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vill vnkösten wurden diß jahr zuwachßen.
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Endtlich bate ich Herrn Pfarherrn, mir so vill
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Ehrs zuthun, vnnd zu erfahren, ob nit eins
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ohne das andere verkauft wurde: dann
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so diß were, hatte ich Meÿnung das einte
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für vnßer Hauß Freüwdenfels zu-
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kaufen. Er könnte aber mir kein Ant-
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wort darüber geben, weilen Daßa Thum Cappitel
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zu Constantz darumb zubefragen. So aber
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ich ihme hinderlasßen. Darauf ich
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wider nacher Münsterlingen1 gekehrt, vnnd
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iust zu dem hochen Ampt kommen, demme
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wohnet: darnach zum Mittag Esßen, so
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sie vnß gar kostlich aufgestellt, gangen,
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vnnd gleich vmb 1 Vhr ich aufgebrochen, bÿ
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der Gnädigen Frauwen mich angemeldet, die eben
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heüt zimmlich vbel disponiert zu bett sich ge-
Equos revertitur
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legt, mich der Grosßen Gutthaten bedanket,
domum etc.
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zu Pferdt gesesßen, (welches mir Münster-
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lingen zubereiten lasßen) vnnd also wider
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nacher Hauß verreist. Ich war dar-
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bÿ gar vnglükseelig, dann ich eben da
Eius incuria.
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ich reißen wolte, mein Kappen verlegt,
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vnnd also ohne selbige abreißen müsßen, das
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mir
__________________________________
  1. a

    Korrektur durch Autor im Text. Nicht lesbar: "das" eingefügt.

  2. 1

    Die ehemalige Benediktinerinnnenabtei Münsterlingen lag in der gleichnamigen Gemeinde im Kanton Thurgau. Sie wurde der Legende nach im 10. Jahrhundert gegründet und 1848 aufgehoben. Ab 1553 war der Abt von Einsiedeln Visitator des Klosters (vgl. HLS online, Artikel Münsterlingen). [Bibliografie]



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