2
1688
In der Nacht darauf gegen 8 Vhren ist wider
3
ein starker Sturm Wind entstanden,
5
15. Decembris. Bÿ gewohneter Zeit vmb 4 Vhr
6
ist heüt vast alles aufgestanden. Ich bereit-
7
te mich
ad Sancta Exomologesin wegen der
Octav der
8
Vnbeflekten Empfängnus, gegen halber 7
9
Vhren, vnnd vermeinte Mesß zuleßen, so hatt
11
geschikt, gleichwohl er gesehen, daß ich Mesß
12
leßen wolte, vnnd anderst nit könte ein
13
Ministranten haben. Ich geduldete mich nichts
14
destoweniger, vnnd redte ein, sonder
16
daselbsten, vnnd begehrte von dar den
17
Laggeÿen, der mir zu Althar dienen könte.
18
Dißer bleibte in anderthalb Stund auß,
19
vnnd müsste ichs also gedulden: doch ist er
20
endtlich kommen, vnnd hab ich vngefahr vmb
21
10 Vhren mein Heilige Mesß verrichten können.
22
Vnder desßen ist Frantz Hiker der alte Wÿhrt
23
von
Eschentz angelangt, mit demme ich im
24
Byseÿn Reverendi Patris Pii gerechnet; ist darbÿ er
25
in 44
Gulden schuldig gebliben, so mich in der
26
Wahrheit nit gefreüwt, weilen es an
27
dem, daß diß Gelt wirdt verlohren gehen.
28
Herr Pfarrer Waller von Eschentz war gleich
29
Dominus Parochus in Eschenz gegenwertig, dann er vnder aller Rechnung
30
angelangt, vnnd speiste darnach mit
31
vnß zu Mittag. Vnnd hab ich den Frantzen
32
auch heisßen bÿ den Knechten zu Tisch sitzen.
__________________________________