2
auß wegen der Wahren. Diß alles achtete der
1687
3
Ruestahler ganz nit, vnnd vermeinte laut
6
Er zwen Kramläden ansprechen möge, vnnd wo mann
7
ihme nit nach Gebühr begegnen werde, bÿ selbiges
8
Briefes Rechten zuverbleiben, oder aber mann solle
9
Negotium ad Illustrissimum
10
halter sahe, das diß ein gar ernstliche, nit wenig
11
ausßtehende Anforderung seÿe, hatt er vermeint,
13
vnnd deroselben Gnädigen Befelch zu erwarten Welche also-
15
Statthalter gesagten Ruesthalers Beschwärd an-
16
hören, vnnd darüber thuen sollen, was billich
17
vnnd recht were. Kam also auf bestimb-
18
te Zeit dißer Ruestahler mit Bystand xxx des
19
Statthalteren Kälin genant Kraußlin vor sie,
20
vnnd repetierte mit allem Ernst selbige An-
21
forderung: ward aber widerumb ein Mittel gesuecht,
22
vnnd keins gefunden. Ruestahler forderte eint-
23
weders 46 Pfund Heller oder 290 Florin paares Gelts. Pater
24
Statthalter aber, der sich desßen lang
gewideret, vnnd
25
vermeint, diß ein vngebührliche Anforderung
26
seÿe, bietete endtlich 150 Florin mit Versprechung,
27
zu verschafen, daß er für sich vnnd seine Nach-
28
kömmling der Leibeigenschaft möchten entlediget
29
werden. Ruestahler lachte dißes Anerbiet-
30
ens sehr, vnnd wolte kein Wort von dißem hören.
31
Endtlich machte Herr Decan den Schlusß, mann solle
32
beiderseits vbernächtigen Raht halten, vnnd dann
__________________________________