Band 13, S. 222v (jpg. 456)


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[222v]
Iunius
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1690
hatt Herr Pfarrer von Ermatingen gegen
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vnß gesehen, welcher von vnßeren Herren
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Statthalteren zu Sonnenberg erkannt,
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mit einem Wink hinzugeruefen kommen,
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demme er gesagt, soll doch so vill thun,
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vnnd verschafen, das wir auß disem
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Geträng möchten in den Chor hinein ge-
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lasßen werden. Der alsobald den
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Mesßmeren geschikt, durch welchen der
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Befelch kommen, vnß einzulasßen.a Da dann
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Admittuntur ad Chorum
endtlich der Solldat volens nolens vnß
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licet difficulter.
lasßen passieren, vnnd also wir glüklich
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doch mit zimmlicher Marter hinein kommen.
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Der Solldat aber sein Trinkgelt mit ringem
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verspihlt. Wir könten ohn hinder-
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nusß bis an das fordere Gitter zutringen,
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vnnd allem wohl zusehen, trafen auch
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mithin bekante an, so vnß fründtlich salu-
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Solemnitas inaugu-
tierten. Eß wehrte der Actus
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rationis Episcopalis.
bis vmb 10 vhren, demme der Anfang
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mit allem Geleüt, looßschiesßung 400
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Musqueten, vnnd 12 groben Stuken,
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gemacht worden.b Welches Geschütz hernach
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zur Elevation vnnd Zur Infulierung
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widerholet, lustig ertöhnt. Alß
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nach vollendtem Gottsdienst wir sament-
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lich dem vbrigen Gepräng, mit welchem
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der Neüwe Herr Bischof in die Pfaltz ge-
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führt worden, zugesehen, welches wir
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gar wohl thun können, seÿnd wir mit
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Prandent apud
ein anderen zu der Pastetenbekin gangen,
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Pistorem quendam.
vnnd das Mittag Süpplin eingenommen,
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dar
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  1. a

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  2. b

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