Band 13, S. 221r (jpg. 453)


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Iunius
[221r]
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zeigt, vnnd endtlich mit einem guten
1690
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Trünklin zusprechen wollen.a Desßen wir
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vnß bedankt, weilen geschinen, selbiger
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nit gesund dermahlen zutrinken. Nach
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demme Wir vnß dorten zimmlich lang ver-
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weilet, giengen Wir nacher Petershaußen1,
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Herrn Prælaten daßelbsten Reverentiam zu machen,
Venerantur Dominum Abbatem
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vnnd vnß zu befehlen, auch zu pitten, daß
Petershusanum.
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Er vnß auf Mornderigen Tag in seiner
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Aufwahrt zu der Bischoflichen Consecration
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liesße mitgehen, so er gern verwilliget,
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vnnd vnß die 7.te Stund deß Morgens
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alldorten zu erscheinen angesagt. b Beneben
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mit einem cgutem Gleßlin Wein, welches wir
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vnß ein dwenig belieben lasßen, zugesprochen,
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vnnd sonsten gar freündtlich eingeladen.
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Wir aber entschuldigten vnß, als welche Wir
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zu Münsterlingen2 wohl accommodiert wären,
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thaten vnß befehlen, vnnd kehrten in daß
Vident præparatoria ad
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Thumb zu sehen, wie selbiges auf morn-
solemnitatem crastinam.
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digen Tag zugerüstet, vnnd was für
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ein Schöne Vesper sie halten wurden.
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Wir befanden aber nichts sonderliches, vnnd
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war im Gottsdienst gantz kein Solemni-
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tet, auch im Choro anders nichts aufge-
Ea reperiunt exigua.
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rüstet, als ein Faldistorium von altem
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rothem Sammet etc. Vnnd vmb das Gestüel
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der Herren Canonicorum ein von Wullen kunstlich
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gewürkte Tapezerÿ.e Dann auch von
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einer Seiten des Chors bÿ den Beÿnf
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4 Stuk abhangende Tapezerÿ von
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rothem
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  1. a

    Texteingriff durch Edition: Doppelpunkt durch Punkt ersetzt.

  2. b

    Texteingriff durch Edition: Doppelpunkt durch Punkt ersetzt.

  3. c

    Korrektur durch Autor: "einem" eingefügt.

  4. d

    Korrektur durch Autor Rekonstruiert: "ein" eingefügt.

  5. e

    Texteingriff durch Edition: Doppelpunkt durch Punkt ersetzt.

  6. f

    Unsichere Lesung.

  7. 1

    Die 983 gegründete und 1802 aufgehobene Benediktinerabtei Petershausen lag in der Stadt Konstanz im Bundesland Baden-Württemberg (Deutschland) (vgl. Spahr, Müller 1987). [Bibliografie]

  8. 2

    Die ehemalige Benediktinerinnnenabtei Münsterlingen lag in der gleichnamigen Gemeinde im Kanton Thurgau. Sie wurde der Legende nach im 10. Jahrhundert gegründet und 1848 aufgehoben. Ab 1553 war der Abt von Einsiedeln Visitator des Klosters (vgl. HLS online, Artikel Münsterlingen). [Bibliografie]



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