Band 13, S. 97r (jpg. 199)


[13_97r]
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Iulius.
1689
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1. Iulii. Am Morgen vor 4 Vhren stunde ich
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von der Ruhe auff, hörte vnser Pfaüwin
Pava cum ovis auffertur.
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stark schreÿen, gieng hervor vnnd gab
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ihren Speiß, in Meÿnung sie bald wider zu
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ihrer Bruth kehren werde. Nach demme
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aber sie gleich wohl zu dem Ohrt, wo sie
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die Eÿer im ofenen Veld hatte, hinunder
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gangen, aber gleich wider zuruk gekehrt, hab
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ich vermerkt, das etwas andres im
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Handel seÿn müsße, derentwegen ich
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jemanden dahin befelcht Zugehen, vmb zu er-
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fahren, wie der Handel stehe, vnnd er-
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sahe mann klärlich, daß bÿ einbrechendem
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Morgen, eben da der Pfauwen geschrauwen,
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iemand müsße die Eÿer gestohlen haben,
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weilen kein einig wahrzeichen einer Schalen
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nit vorhanden gefunden worden, auch von
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dem Ohrt dannen rechte Menschen Tritt er-
Coniectura furis bipedis.
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scheinten: beneben fande mann vom Schweif
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der Pfeüwin ettliche außgerupfte grosße
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Federen: welches alles mich desto mehr
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in der Meÿnung gesterkt, xxxa ein zweÿ-
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vnnd nitb xxxc ein Vierfüesßiger Fuchs habe die
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Pfaüwin sampt der Bruth wollen abtragen,
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so seÿe aber die Pfaüwin ihme zustark
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vnnd Zu geschwind gewesen, daß er sie
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gleich wohl er am Schweif seÿe vermeint
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zu halten, doch nit vermögen, also mit
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den
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  1. a

    Streichung durch Autor. Unsichere Lesung: nit.

  2. b

    Ergänzung durch Autor am Seitenrand. Rekonstruiert: "sonder" durch "vnnd nit" ersetzt.

  3. c

    Streichung durch Autor. Unsichere Lesung: sonder.



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