Band 13, S. 31v (jpg. 68)


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[031v]
December
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1688
gleich nacher Eschentz gangen, ihme selber ein
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Causæ eius dimissio-
dienst zusuchen. Warumb aber ich ihne entlasßen
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nis.
wollen, seynd folgende vrsachen: das erstlich er bÿ
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Nacht wider alles Anmahnen vill mahlen ausßgebliben,
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vnnd weisß Gott, wo geweßen. 2.o War er in
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Worten vnbeständig vnnd vnwahrhaft. 3.o
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Findete er mehrmahlen allerlei Sachen, das mann
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darbÿ ein Argwohn seiner Treüw halben be-
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kommen. 4. War er nit fleisßig bÿ den
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Pferdten, vnnd sehr faul. Andere Vrsachen
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zugeschweigen. Daß also ich an ihme lieber wollen,
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er nit in vnßerem dienst seÿe. Im vbrigen
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wann er sein Sach, nach seinem Verstand vnnd
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Kreften hette præstieren wollen, were er ein
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guter starker Knecht geweßen.
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Ich hatt sonsten vor wenig Tagen auch ein Hauß-
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Famulus condictus, eum
Knecht gedinget, vnnd bin mit ihme jährlichen
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deseruit.
Lohns 16 Gulden abkommen, so er geforderet. Eß
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ist aber ihne nachgendts gerauwen, also das er
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wider bÿ dem alten bauren, mit demme er sonsten
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zu Stösßen kommen, wider auf ein neüwes zuge-
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sagt, vnnd mich also hindann gesetzt. Welches
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mir etwas vertriesßlich gefallen: doch
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erachtete ich besßer, in dißer Sach nit zu
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streng zu verfahren: woltea nichts destowe-
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niger ihne des angedingten diensts noch
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nit entlasßen. Nachgendts hab ich
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wider ettliche alte bücher vnnd Brief visitiert,
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bis gegen 4 vhren, da ich mein Schuldigkeit ge-
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betten, darüber zum NachtEsßen gangen, vnnd
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Instruit famulos,
vnder selbigem mit den diensten ein kurtzes Exa-
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revera inexpertos in arti-
men gehalten, wie selbige etwann auch in der
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culis fidei.
Christlichen Lehr vnderwißen seÿen: darbÿ ich er-
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fahren müsßen, das hierinn ein grosßer
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Mangel
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  1. a

    Unsichere Lesung.



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