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Gönstiger lieber Leeßer.
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Weil nunn an demme ist, das ich auß Gnädigem Befelch
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reißen müsßen ich mit gegenwertigen
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meinem
6. Tomo Diarii Einsidlensis bÿ
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fältige Werk zu
prosequieren, ich keine
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Möglichkeit habe, als der weit von allhiesigem
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GottsHauß entfernet leben musß. Sage
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hiermit dir höchsten Dank, das du in Le-
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sung diser
Sudlerÿ mit mir so grosße Ge-
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dult getragen, vnnd meine villfältige
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Fähler meiner vngeschikten Hand vnnd Feder
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so gutmütig verstanden Bitte beneben
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demütig vmb Verzeÿhung vmb diße alle,
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vnnd vor auß vmb die, so ich jemand durch
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dis mein Werkh in vilem oder wenigem auf
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waßerleÿ Weÿß möchte beleidiget haben,
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oder Vrsach zu einem Vnwillen gegeben, vor
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Gott meinem Schöpfer
profetierend, daß
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ich einige beleidigung eines Menschens darbÿ
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nit gesuecht, sonder
einfeltig, was ich aufzuzeich-
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nen nutzlich zu seÿn vermeint,
currente cala-
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mo, geschriben, vnnd anders nichts gesuecht,
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als etwan der
Posteritet ein geringen Nutzen,
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vnnd die edle Zeit
honestè anzuwenden,
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vnnd darmit den Müsßiggang zu fliehen.
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Ist dann auch etwas in einer oder anderer
Histo-
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ria zu vill oder zu wenig geschrieben worden,
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