2
1690
sich daß Officium Divinum betten, welches, die
3
Wahrheit zu bekennen, mich nit wenig erfreüwt.
4
3. Octobris. Nach demme ich hier Mesß geleßen,
5
bin ich mit Herrn
Patre Columbano nacher
Clingen-
6
Patre Iosepho in Clingen- zell spaziert, wo er
celebriert. Darnach
7
besuechten Wir den alten Herrn Statt-
8
halteren, vnnd kehrten wider nacher Hauß.
9
Inzwüschen ist Herr Schreiber Rüedi von
Sonnen-
10
berg angelangt mit sich Herrn Statthalters
11
alldorten Pferdt mitbringend, darmit
12
er mich zu Sich
invitiertewelches ich
13
mit dank angenommen. Auf
14
den kombt Jacob Müller auß dem
15
Weÿerholtz, den ich nacher
Orsingen ver-
16
schikt hatte, ein gewüsßen Zinß von
17
selbiger Gemeind einzuholen. Weilen
18
aber die Soldaten selbiger Enden gar
19
scharpf sich gelägeret, hatt er mir nichts
20
vberbringen können, weilen die Gemeinden
21
auch nichts bezahlen wollen, mit vorwand,
22
dermahlen keine Möglichkeit seÿe.
23
4. Octobris. Nach demme ich am Morgen celebriert,
24
bin ich gegen 7 Vhren mit Reverendo Patre Columbano auf
26
glüklich angelangt. Ich kramete selbigem
27
Herrn Statthalter 1,5 duzet Lerchlin, er aber
28
empfieng vnß gar fründtlich, sonderlich Herr
29
Patrem Columbanum, welchen er lang nit zu sich
30
bekommen. Pater Columban celebrierte all-
31
dorten, vnnd wohnete ich seiner Heiligen Mesß
32
bÿDarnach giengen Wir zum Mittagessen,
__________________________________