Band 13, S. 273r (jpg. 557)


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October
[273r]
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Land, fuhr also furüber, vnnd so gar bis gen
1690
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Eschenz, vnnd landete dorten auß, der Knab aber
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kam mira wider in das Schlosß hinauf, vnnd
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befragterb, bekennte er, nit geruofen habe. Welches
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mich sehr mortificiert. Vnder desßen ward
Domini Vicarii in Eschenz et
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es 11 Vhr, vnnd kamen noch allhero Herr Pfarrer
Mammeren adveniunt.
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von Mammeren, der hier auch celebriert, vnnd
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Herr Sextari von Eschenz, die mit mir wollten
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zu Mittag speißen. Pater Marian, der gesinnet ware
Pater Marianus urget pran-
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heüt nacher Münsterlingen1 zu reißen, wolte
dium et iter suum.
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nit so lang warten, begehrte, mann ihme ein
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Süpplin geben solte, damit so Herr Beichtiger an-
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kommen thäte, er mit ihme ein kurzes sich er-
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sprachen, vnnd alsobald auf sizen könte.
Prandet solus.
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Ich liesß ihme aufstellen, was die Kuchi ge-
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ben, vnnd nach vngefahr einer Stund, als
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Herr Beichtiger zu lang nit kommen, xxxc ent-
Mutat mentem, et
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schliesste er sich wider, hier zu verbleiben.
vult manere.
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Auf diß hin befahle ich, das sein Pferdt dem
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Herrn Beichtiger zugeführt wurde, damit er
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Mittels desßen könte allhero reiten.d Vnß
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aber, weilen schon vber 12 Vhren war, das Essen
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aufzustellen. Wir sizten also bÿ dem
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Tisch, vnnd waren vast fertig (dann wir
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es nit lang machen wollen) so kombt vn-
Pater Benedictus appulsus
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versehens Herr Pater Benedict an zu Fuosß:
in Freudenfels.
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(dann das Pferdt ihme zu spath begegnet)
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den ich vnnd Pater Marian, auch beide anwesende
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Herren Pfarrherren fründtlich salutiert, ich
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auch ein Hemmet, sich zu mutieren geben,
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dan er gantz ernasßet ware, vnnd dar-
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nach zu dem Tisch geführt, da er grosße
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Gedult gehabt, weilen die Kuchi, welche
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heüt zum dritten mahl kochen müsßen, wenig
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mehr
__________________________________
  1. a

    Unsichere Lesung.

  2. b

    Unsichere Lesung.

  3. c

    Streichung durch Autor. Rekonstruiert: vnnd ich.

  4. d

    Texteingriff durch Edition: Doppelpunkt durch Punkt ersetzt.

  5. 1

    Die ehemalige Benediktinerinnnenabtei Münsterlingen lag in der gleichnamigen Gemeinde im Kanton Thurgau. Sie wurde der Legende nach im 10. Jahrhundert gegründet und 1848 aufgehoben. Ab 1553 war der Abt von Einsiedeln Visitator des Klosters (vgl. HLS online, Artikel Münsterlingen). [Bibliografie]



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