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1. Octobris. War ein sehr warmer schöner hel-
1688
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ler Tag, als ie einer im Herpst geweßen,
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vnnd hatte das Vÿch in den Gräßeren gar gute
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3. Octobris. Am Fest Sanctissimi Rosarii haben wir wider ein
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grosße Menge Volk gehabt, dergleichen in vor-
Festum Sanctissimi Rosarii glo-
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iährigen Engelweyhung kein Tag geschehen.
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Vnnd servierte das Wetter sehr gut darzu;
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denn vorherigen Abend war der Himmel gantz
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schön vnnd hell, gleichwohl mit zimmlich star-
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kem xxx Vöhn Wind, welcher starke Furcht
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eines Regens erwekt, doch aber den Tag
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den Himmel zimmlich sauber, vnnd den Luft
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vber die masßen warm erhalten. Nechsten
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vnnd zieheten sich die Nebel nach vnnd nach
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in die Berg, verfinsterten den Himmel allig-
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klich, das mann von Haltung der Procession
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schier wollen Bedenken machen. Gegen 8
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Vhren hatt sich der Luft in etwas gesezt,
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vnnd alle Furcht des Regens veriagt, also
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das mann mit allen Kreften sich zur Processi-
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on gerüstet; so gar wohl abgelofen. Der
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gantze Gottsdienst war wie andere Jahr
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mehr geweßen, vnnd schiesste mann mit
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15 Groben Schützen von der Matte, da zu vor die
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Herren Trombetter im Thurm treflich aufgebla-
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sen. Vmb 6 Vhr ward
Officium solemne bÿ
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