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Geisßen 39 haupt, sampt einer edlen Kuhe, welche
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vor weniger Zeit sit licentia gekalberet. Sihe aber in
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der Nacht (mann kan aber nit sagen, welche Zeit es
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geschehen) fallt vnversehener weiß zu Oberst
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die sich sonderlich von dem , zwar nit
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langem Reegen, erschwäret, vnnd gar weit
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hinauß gebreitet: die ziehet sich mit vnbeschreib-
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lichem Gewalt den berg hinunder, wirft sich in
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das obbedeütne Veÿch stuende, so stark an, daß
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der Gaden genzlich zu haufen geworfen, das darinn
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das heüw aber, sampt dem oberen Gaden ganz vn-
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versehrt auf ein Seiten getriben, mit Schnee, ab-
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getrükten Asten vnnd baumen, die alle von der
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höhe müsßen kommen seÿn, belegt, vnnd ver-
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wüsste vnnd merkte von dißem Ellend ganz
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nichts, bis er auf den Morgen solte gehen zu hirten.
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Vnnd als er aufgestanden, erstlich den diken Schnee
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mit nit geringer Mühe gebrochen, zu dem gesagten
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Ohrt, wo er vermeinte den aufrechten Gaden,
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vnnd darinn seine Geisßen vnnd Veÿch zu finden,
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hinkommen, aber alles vnder vber sich geworfen
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angetrofen, ist er mit noch vill harterer Mühe
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zu Melchior Käli in der Engi, den Weisßen genannt,
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durchtrungen, sein hilf begehrt, vnnd mit ihme
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zu dißem vnfahl wider zuruk gekehrt. Vnnd
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als dißer gesehen, worinn der
handel gestellt, er-
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