Band 15, S. 202v (jpg. 433)


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[202v]
Maius.
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1694
frömbd vor, das ein Verbott solle gemacht
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seÿn, Frücht zu Cell zu kaufen. 2o. Die-
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selbe auch in das Zürrichbiet zugeben,
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vnnd vermeinte, es ganz vnbillich seÿe.
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Nunn wüsste ich kein besßer Mittel, als
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das ich selbsten nacher Frauwenfeld kehrte,
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vnnd von Herrn Rüeplin den ganzen Verlauf
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vernemme. Resolvierte also, auf Morgen
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dahin zu reiten. Dißer
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Abend war wider schön hell, vnnd wähete
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der kalte Luft bis in die Nacht.
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Den 10. Maii. celebrierte ich vor fünf Vhren,
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vmb 5 Vhren verreiste ich auf Kalcheren1
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Pater Œconomus in
erstlich, dahin Herr beichtiger mich gester er-
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Frauwenfeld pro-
forderet, mir gewüsße Gescheft zu vber-
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fectus per Kalcheren.
geben bÿ occasion diser meiner Reiß. Ich
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traf ihne noch in der Ruhe an: was aber er
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mir befehlen wollen, war ganz nichts: hatt
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also er mich vergeblich dahin gesprengt,
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desßen ich nit wenig vertrüsßig worden.
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Saumbte mich nit lang, reitete nacher
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Frauwenfeld, vnnd kam zu Herrn Ober-
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Vogt Rüepplin, mit demme ich von
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Confert cum præfecto
gestrigem Handel geredt, der gut
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Rueplin de emptio-
gefunden, Herrn Landtvogt diß selbsten
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ne fructuum.
anzuzeigen, welcher bald werde auß der
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Kirchen für bÿ gehen. Da also wir
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mit ein anderen im Gespräch waren,
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kam Herr Landtvogt mit sampt Herrn Schultheisß
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Rüepplin
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  1. 1

    Die 1331 erstmals erwähnte und 1848 aufgehobene Zisterzienserinnenabtei Kalchrain lag in der Gemeinde Hüttwilen im Kanton Thurgau (vgl. HLS online, Artikel Kalchrain). [Bibliografie]



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