Einsiedeln Tagebücher - Band 13

[280v]

November

1690

vnnd der Zehendt-Rüeben vill Arbeit geben,

also daß es mir ein Vertrusß erwekt, daß

vnßere Haußhalterin bÿ solcher Zeit so

lang aussgebliben etc.

8. Novembris. Ist mein Hauß-völklin gar gemach

auß den Federen kommen.a Vnnd als ich dar-

umb vrsach gefragt, haben sie mir geant-

Galli non canta-

wortet, daß den Tag die Güggel nit ge-

runt hodie.

krähet haben, ~~xxxc~~ auf bwelches Geschreÿ

sie sonsten gehorchet. Vnnd war auch

demme also. Ich stunde vmb 4 vhr von

der Ruhe auf, vnnd hörte kein Güggel

kräen, desßen ich mich sehr verwunderet.

War aber villeicht vrsach, das die meiste Hüener

vnnd Cappaunen krank geweßen, ohne

Galli gallinaeque

das mann desßen einige vrsach gewüsst.d

fere omnes infirmae.

Eß vermeinten aber die Mägdt, es seÿe

vnder selbige etwas von bößen Leüten

kommen.e Vnnd sagten es seÿe verwichenen

Sambstag ein alte Mutter da geweßen,

welche das Allmußen begehrt, vnnd em-

pfangen, aber nit gedanket. fWelche auch

von etwas Zauberÿ schon lang suspect ge-

weßen. Ich redte ihnen diß ernstlich auß,

war aber vergeblich, vnnd machten sie mir

starke instanz, vnnd waren so lang abge-

legen, bis ich zugesagt, selbige zu bene-

dicieren, daß ich auch gethan. Vnnd hatt

darüber in etwas angefangen zu besßeren.

Iacobus Zelling ad-

Nach Mittag ist Hanß Jacob Zelling von

venit.

Constantz ankommen, sein neüwlich mir

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Quelle: Klosterarchiv Einsiedeln

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