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1. Novembris. Am Fest aller Heÿligen bin ich nacher
1690
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Herr Statthalter mich begehrt hatte, vnnd half
titus, Confessiones audit.
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ich den Beicht-Stuhl versehen. Wann sonsten
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ich besßer zu Fuosß were geweßen, wer ich
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gangen, damit ich an solchem Heiligem Tag ein Gotts-
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dienst hette haben können.
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3. Novembris. Erscheinte vor mir Jacob Held von
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Wekingen, vnnd rechnete mit mir: beneben
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erschine auch Joachim Held, der in dem Weking-
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ischen Lehen auch ein Theil hatte, vnnd begehrte,
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daß ich sein Lehen, darzu er iez an statt seines
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abgelebten Vatters stehen wurde, vnnd mit
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seinen Geschwüsterten theilen , wolte taxieren.
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Welches ich auf Angeben des Jacobs Helden
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endtlich per 425 Florin taxiert, in ansehen, das an-
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dere theil-Lehen in Wekingen nur auch per
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400 Florin angesezt worden. Desßen zufriden
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geweßen etc. Dißen tax zedel zu schreiben
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hatt mir Joachim Held 2 Ohrt eines franzö-
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sischen Loisthalers verehrt. Etc.
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4. Novembris. Am Morgen frühe schikte Herr Pater Carolus
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vnnd ladete mich ein Zu einem Mittag Süpplin etc.
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Ich reflectierte mich nit, das heüt sein Namens-
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tag ware, derentwegen ich mich entschuldigen
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wollen. Nach demme aber ich schon das Entschuldigung
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Brieflin geschriben, ist es mir erst in Sinn
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kommen, daß dißer Tag ist Machte also gleich
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ein anderes Brieflin, vnnd versprach, mich
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