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1690
zu vbernachten Darumb er mir ein zube-
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reitetes Spaferklin gezeigt, mit Versprechen,
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solches vnß bÿ dem NachtEsßen aufzustellen.
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Eß hatte aber Herr Statthalter zu
Ittendorf noth-
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wendige Geschäft mit Herrn Landtschreiberen
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Schneeberger zu conferieren, die in Zürrich
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vill zu lange Zeit brauchten, derentwegen
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er diße auf
Vahr 1gespahrt: vnnd ware
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auch mir, die Wahrheit zu bekennen, vill
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lieber zu Vahr zu vbernachten, als zu
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Zürrich. Derentwegen wir, nach demme
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wir vnß bis vmb 3 Vhren verweilet, vmb
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halber 4 Vhren wider zu Pferdt gesesßen,
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vber den Graben von Zürrich hinwek, vnnd
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nacher Vahr geritten, wo wir nit lang nach
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5 Vhren ankommen; dorten aber männigklich
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schon bÿ dem Tisch angetrofen; also das sie
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wegen vnßer, wider vnßer Meÿnung zu
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spahten Ankunft, grosße vngelegenheiten
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gelitten, vnnd frischen Tisch gemacht. Wir
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haben zumahlen auch Herrn Cantzleren Hegneren
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alle von alter Kundsame halber fründtlich
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geweßen vnnd freüwdig bis nach 8 vhren,
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wo alle zur Ruhe gegangen.
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4. Septembris. Liesße ich mir die Ruhe wohl
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belieben, vneracht Herr Statthalter von Ittendorf,
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nach seiner Gewohnnheit gleich nach 3 vhren
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aufgestanden, vnnd zu dem Gebett gegangen.
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Als endtlich auch ich herfür kommen, haben
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