Band 6, S. 652 (jpg. 663)


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getrüknet. Luna cum plena est, est æmula
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solis. Der Mond, wann er voll ist, so
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trutzet er die Sonnen. Du hast den voll-
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vnnd tollen Monnd, der sich seines falschen
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Scheins vnnd Glantzes vbernommen, die
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aufgeschrauft vnnd krümbte Hörner wider
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dich Mulierem amictam Sole, als die du mit
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der Sonnen angethan bist, aufgelähnet, ver-
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dunklet, verfinsteret, verschwärzet, ver-
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tilget, zertretten, zertrimmeret, zerschmett-
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eret, zernichtet. Du, du hast dich dem
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wegen meiner, der meinigen, der gantzen
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Christenheit Sünd vnnd Misßenthaten,
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leider! erzürnetem Göttlichem Astueroa vnder
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die nunmehr Raach-treüwende Augen
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gewaget, als ein schönste vnnd weißeste
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Esther, nit ab- noch ausßgeszet, bis
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vnnd so lang er seine verguldete Gna-
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den-Ruethen vber dich, vermittelst deiner
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vber mich, vber die gantze Christenheit
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allergnädigist ausßgestreket. Du,
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du, als eine Heldenmütige Judith hast
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dem Türkischen Holoferni, dem Maho-
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metanischen Nabuchodonosori das Haupt
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von den Schultern gelößet, das nunn mehr
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in dem Betth der Europæischen Türkeÿ
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nichts mehr als ein stinkendes Aaß,
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als ein gestümmleter Cörpel anzutrefen.
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Du, du hast als ein anschlagige Jahel
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dem Türkischen Bacher vnnd Trutzer
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Sasaræ
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  1. a

    Unsichere Lesung.



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