Band 6, S. 646 (jpg. 657)


[646]
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Exempel der schuldig kindtlichen Dankbarkeit.
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Quid retribuam Dominæ pro omnibus, quæ retri-
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buit mihi? Was solle ich, was will ich, was
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kan ich dir, Allergnädigster Keÿßerin
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vnnd Frauw, Vergelten für alle Gnaden,
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Gutthaten, Freÿgebigkeiten, die ich von dir
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empfangen zuhaben, dankbarlich erkenne?
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Nit so vill Gräßlin seÿnd in den Felderen;
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Nit so vill Läuber in den Wälderen;a
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Nit so vill Tröpflin in den Brunnen;
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Nit so vill Staüblin in der Sunnen;b
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Nit so vill Sand ist in dem Meer,
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Nit so vill Sternen obenhäer, als von
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dir, oder von dem in dir Fleisch wordenem Wort
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Gottes durch dich, als einen Spiegelreinen
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Canal (nach Zeügnus des Honig-fliesßenden
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Bernardi) der Göttlichen Gnaden-Quellen,
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mein Hauß, meine Familia, das Hab-
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spurgische Oesterreich, Guetthaten em-
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pfangen hatte. Durch dich ist mein
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Hauß, meine Familia zu Stärke,
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zu Reichthumb, zu Aufnam, zu Wachs-
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thumb, zu Grosß-Macht, zu gröster
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Herrlichkeit gelangen, befürderet vnnd
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erhebt worden. Durch dich ist mein
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Hauß, meine Familia Habspurg zu solch-
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er Burg, zu solchem starkem Thurm er-
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bauwen worden, ex qua mille clypei pen-
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dent, in vnnd an demme Tausendt vnnd
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Tausendt-Schilt, ia alle Kriegs-Wehr
31
vnnd
__________________________________
  1. a

    Texteingriff durch Edition: Doppelpunkt durch Semikolon ersetzt.

  2. b

    Texteingriff durch Edition: Doppelpunkt durch Semikolon ersetzt.



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