Band 6, S. 494 (jpg. 505)


[494]
1
Maius
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1688
er sich bÿ mannigklich sehr anbefohlen, sonderlich
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da er die Porten Schlüsßel in Conventu versehen, da
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er gar gutes Bescheids geweßen, vnnd mit den
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zukommenden vnnd Audienz begehrenden sehr fründt-
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lich. Ist mithin in vnderschidlich Ohrt verschikt wor-
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den, etwan kranken Patribus zu servieren, welches
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er mit solcher Liebe gethan, das nit allein
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der Kranke sich darmit sehr wohl versehen
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befanden, sonder auch Jedermann sein grosße
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Gedult bekennen, vnnd darab sich verwunderen
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müsste. Mit einem Wort er war ein frommer,
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demütiger, stiller, gehorsamber, vnnd Summa
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sehr tugendthafter Brueder, der allen and-
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eren, vnnd mir selbsten eines Geistlichen
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Wandels Spiegel seÿn könte, vnnd wolten
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sich vill von Vnß versicheren, das dermahlen
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seines gleiches gewüss kein Laÿenbruder
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bÿ Vnß lebe, vnnd von den Lebenden keiner
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ihme gleich werd werden. Vnnd daß nachfolg-
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ende so fromme seÿn werden, wie dißer gewe-
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ßen, ist wohl, doch zweifelhaftig zu erwarten.
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Gott Tröst sein Liebe Seel, vnnd verhoffe ich
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seiner Vorpitt vor dem Hohen Gott zugeniesßen
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dahin mich demütigist anbefehle. Nechsten
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Sepelitur.
Tag darüber, den 10. Maii ist er vmb 7 Vhr
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post cantatam Primam in gewohneter Neüwer
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vnßer Grebt vor dem Chor hinauß bÿgelegt
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worden. Requiescat in pace.
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Pater Fridolinus Subprior
Gleich darauf erkrankte vnßer Herr Pater Sub-
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æger decumbit
prior sehr gefahrlich mit einem hizigen vergiften
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periculose.
Fieber
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