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brausete der Wind vnaufhörlich, warf
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Schnee vnnd Reegen stark durch ein anderen,
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vnnd beunrüehwigte auch in etwas die Nacht.
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Den 31. Octobris. Continuierte der Luft sein gester
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angefangene Vngestümme ganz ernstlich.
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Ich gieng vmb 6 Vhren in die Heilige Capell
zuce-
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lebrieren etc. Hernach zu ettlichen herren
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in Conventu, von dennen ich allerhand Discursen
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gehört wegen eben sehr starker Mutation
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der
Prinicipal Äempteren in
vnßerem Gotts-
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hauß.
Erbettete hernach bÿ Herrn
Patri Stephano
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ein Langen Rok vnnd
Scapulare, mit dennen
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ich ehrlicher dörfen vnder die Leüt gehen, etc. Das
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Mittag Esßen nam ich bÿ Hoof an der Tafel
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ein, da mann mich genötet, oben anzusizen,
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vnnd anderst nit als
Subpriorem titulieren
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wollen: desßen ich mich alle xxx geweigeret,
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vnnd gebetten darmit einzuhalten, bis
Ihre Fürstlich
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Gnaden selbsten mich vor dem
Convent zu einem solchen
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declarieren worden. Nach dem MittagEsßen,
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liesße ich mich balbieren, vnnd fieng in Gottes
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Namen an, mich in die Ordnung zuschiken,
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masßen hernach
ad Vesperas gangen, in welcher
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ich auf dem
Chor Organum geschlagen, so
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gut ich es vermöcht, dann desßen von vilen
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jahren ganz wenig mehr gewohnt geweßen.
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Nach geendeter
Vesper gieng ich auch
ad Sacrum
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Salve in Heiliger Capell vorhero dem
Convent, vnnd
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half es singen. Worauf ich ein starke
Altera-
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tion in meinem Leib verspürt, vnnd erst
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recht sorgen wollen, das Ampt eines Subprioris
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werde mir, absonderlich wegen vilen Singens
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ganz vnerträglich seÿn. Das Nacht-
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Zusatz-Fussnoten__________________________________
Personen
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Ortsnamen
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Latein