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1694
Den Tag quittierte ich vnßeren mir von
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Eÿnsidlen1 geschikten
Adelrich Ochßner
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zu einem Laggeÿ, der mir ganz vn-
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tauglich war, theils wegen seiner jug-
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endt, theils vnnd vor auß wegen seiner
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vnsauberkeit, dann er mehrtheil Nacht
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das bett
Salva Venia vbel genezt, vnnd derentwe-
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gen vnleidenlich war hier ihne zubehalten.
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Was sonsten sein thuen vnnd lasßen gewe-
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sen, were er mir nit
vnannemmlich gewesen,
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vnnd hette ich gern die junge jahr vnnd
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schwachheit geduldet, aber die vnsauber-
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keit taugte eben gantz nit. Ich gab
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ihme ein halben thaler paares Gelts an
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Luzerner Münz, vnnd entliesße ihnen
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wider auf Eÿnsidlen, dahin ich ihme an Meister
Ioseph
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Werner des Gottshaußes Huof-Schmiden,
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so mir ihnen zugeschikt,
ein Schreiben mit geben.
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Den 16. Ianuarii. Als wir am Morgen aufgestanden,
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fanden wir widerumb vill neüwen Schnee,
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vnnd vnder dem Tach dißen stark wider hinein
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geworfen; so eben vertriesßlich ware.
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Bald aber der tag angefangen anzubrechen, ist
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der Wind gelegen, vnnd hatt sich der himmel
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allgemachlich erhellet, vnnd einen schönen
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Tag abgeben. Nach Mittag schikte
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ich wider ein Knecht auf
Sonnenberg, von
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dar Gelt abzuholen, vnnd dann den
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Grichtschreiber
Rüedi allhero zubringen,
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damit künftigen Monntag das Geschäft
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der Verlasßenschaft
Heinrich Freÿen
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Zusatz-Fussnoten__________________________________
Personen
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Ortsnamen
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Latein