2
1694
in keinem den guten Schwösteren einigen Ab-
3
bruch geschehen könte. Einzig hatt mich
4
sonderlich
mortificiert, das der Wein gantz
5
trüeb geweßen, desßen aber ich kein andere Vrsach
6
gewüsst, als weilen der Wein
à Vigilia Epiphaniæ
7
in selbigem Fäsßlin gelegen, er möchte vnder
8
der Zeit etwas vnsauberkeits kriegt haben,
9
welche hernach durch das lange
bewögen ganz
10
vermischet worden: oder aber es möchte villeicht
11
der Wein in dem Fässlin im herüber tragen
12
gefrohren worden seÿn. Ich zweiflete ersters,
13
ob das Fäsßlin wohl sauber geweßen, allein
14
es sagte mir die Magt, die solchen gefasset, das
15
niemahl am Fäsßlin kein Mangel gewesen.
16
Eß waren doch die gute Schwösteren darmit sehr
17
wohl getröstet, dann der Wein sonsten gar
18
gut ware, vnnd war auch mein befelch, das
19
ein recht guter Trunk sollte ihnen geben wer-
20
den. Wir bleibten bÿ dem Tisch vast bis ge-
21
gen 2 Vhren, vnnd namen darauf Vrlaub,
22
vnnd giengen wider den Weeg Zuruk, den wir
23
ankommen: welcher vnß allen eben sehr hart
24
vorkommen. Endtlich seÿnd wir gegen
25
halber 6 Vhr zu
Freüwdenfels wider angelangt,
26
aber, die Wahrheit zubekennen, so ellend, das ich
27
bald nit Kreften gehabt, mich zur Nothdurft
28
zubewögen, vnnd fiehl mich darüber ein
29
so starker
Tschuder an, das dißer mich gantz
30
erschütteret, allen Lust zu Esßen genommen,
31
aber starken durst hinwider xxx, vnnd endt-
32
lich, da ich schon in der Ruhe war, ein
Salva Venia
33
Vomitum erwekt.
Ich saumbte
34
vnder desßen etwas weniges zu
Stigen bÿ dem
35
Wyhrten, theils mich befragend, wie etwann
__________________________________
Zusatz-Fussnoten__________________________________
Ortsnamen
__________________________________
Glossar
__________________________________
Latein