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1. Novembris.
Festo Sanctissimi Omnium war der Morgen
1693
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wider trüeb. Ich gieng heüt gern anderst-
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wohin zum Gottsdienst: so hatt aber mich
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mein beständiger Huesten, vnnd ein ge-
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wichtiges Gescheft bÿ Hauß behalten,
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das desßwegen weder vor, noch nach Mittag
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mich auß dem Hauß begeben. Befleisste
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doch mich, disen Heiligen Tag, so gut ich können
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wohl zuzubringen. Nach Mittag seÿnd
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die
Eschenzer, sonderlich Evangelische, zimmlich
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vill zu mir kommen, die aber ich mit kurzem
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Der ganze Tag ist etwas windig gewesen,
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doch nit stark: vnnd war der Himmel
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mit Gewülk bedekt, das doch die Sonne
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ihre Strahlen auch mithin können zeigen.
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Den
2. Novembris.
Festo Animarum celebrierte ich hier
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im Schlosß, vnnd müsste mein Hauß völk-
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lin alles auch da Mesß hören. Nach welchem
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Herr Pater Marian vermeint, anständig zu seÿn,
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das alle auch nacher Eschenz zu Kirchen
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gangen: so ich nit vngern zugegeben, vssert
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das ein oder andere Magdt, das Hauß zuver-
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wahren, vnnd nothwendige Hausgeschäft zu-
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verrichten hier verbleiben müesßen.
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Den heütigen Morgen (wie auch ganze vorherige
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Nacht
), wähete ein starkes Lüftlin, so doch nit
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kalt, vnnd machte den Himmel ganz hell,
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ob wollte es einen schönen tag geben. Es hatt aber
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Zusatz-Fussnoten__________________________________
Personen
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Ortsnamen
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Glossar
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Latein