a Ergänzung durch Autor am Seitenrand. Rekonstruiert: "illi ipsi" eingefügt.
b Ergänzung durch Autor am Seitenrand. Rekonstruiert: "Monasterii nostri Einsidelensis" eingefügt.
Zusatz-Fussnoten
La (lat) Eine Fuhre Wein aus dem Jahr 1693 wurde, kaum gepresst, für zweihundert Gulden feilgeboten; älterer Wein wurde auf bis zu dreihundert Gulden oder mehr geschätzt und war kaum mehr aufzutreiben.
Lb (lat) Dies brachte das gemeine Volk in eine derart grosse Not und Armut, dass viele verhungern, viele ihre väterlichen Häuser verlassen und sich als Söldner verdingen mussten, viele völlig verarmten, viele der körperlichen Auszehrung und beständigen Krankheiten ausgesetzt waren.
Lc (lat) Eine grosse zusätzliche Bürde entstand durch das ununterbrochene Wüten der Kriege des Kaisers und der Verbündeten auf der einen und gegen das Königreich Frankreich auf der anderen Seite. Viele Gebiete wurden dadurch elendiglich verheert, weshalb Bettler in unendlicher Zahl aus entlegenen Gegenden zu uns strömten, denn bei uns waren Ruhe und Frieden durch die Barmherzigkeit Gottes bislang bewahrt geblieben, was bei vielen Neid erregte. All diesen Bettlern verteilten wir den Umständen entsprechend sehr grosszügig Almosen, auch wenn sie am selben Tag oft zweimal, oft dreimal, oft noch häufiger zu uns kamen.
Ld (lat) Die Ernte des gegenwärtigen Jahres brachte schliesslich etwas Linderung, glaubte man doch, dass sie seit Menschengedenken noch nie so reichlich und üppig ausgefallen war. Die Obstbäume trugen mehr Kirschen, Äpfel und Birnen als alle erwartet hatten, sodass allein schon damit die Armen ihren Hunger mehr als zur Genüge stillen konnten. Wären noch die Weinreben hinzugekommen, hätte man dieses Jahr zu den erntereichsten überhaupt zählen können.
Le (lat) Als denkwürdig muss dieses Jahr zu Recht auch wegen der freundschaftlichen Beilegung des alten, viele tausend Gulden verschlingenden Zwists gelten, den unser Kloster Einsiedeln mit Seiner Fürstlich Gnaden, dem Herrn Bischof von Konstanz, und seinem Kathedralkapitel geführt hat. Dieser wurde an einem einzigen Tag durch zwei Delegierte des Herrn Bischof und zwei Delegierte unseres Klosters unter Beifall aller glücklich beigelegt.