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PraefatioLa
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animae meae in huiusmodi vicissitudinibus operantis?Lb
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Ut saltem nunc tandem, post multoties visas, expectas,
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gustatas, palpatas miserias meas, peccatorumque
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meorum gravitates, ad sinum Matris tanto fer-
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ventius recurrerem, quanto suavius ipsa me ad hunc
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revocare dignata fuit, inter alacriter famulantium
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sibi Religiosorum coetum me (heu me miserum)
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Subpriorem constituens, ut scirem, quia quia suscepi
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animas regendas, etiam praeparare me deberem ad rationem
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reddendam:Lc et ita timens semper futuram discussio-
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nem pastoris de creditis ovibus, dum de alienis
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ratiociniis cavendum est, redderer de meis solli-
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citus; et cum de admonitionibus meis emendationem
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aliis subministrarem, ipse efficerer a vitiis emen-
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datus. etc.Ld Hanc igitur infinitae illius Bonitatis et Sapientiae
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in me indignissimo terrae vermiculo dispositionem
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pronus in terra adoro, pro ea gratias ago, aeter-
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num ipsib me commendo, committo, resigno, utque ad terminum
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illum felicissimum me deducere dignetur, per amo-
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rem, quo indignem me amare, inter homines videri
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et cum hominibus conversari dignata est, oro, atque
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exoro.Le
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Alias fusius tomum istum conscripsi, ut otium
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potius fugerem (honesto utique fine) quam utili-
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tatem aliam procurarem. Licebit in hoc videre
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ingentem hisce temporibus annonae inopiam, qua
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Maltherum frumenti ad viginti duos florenos
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in vicino Steinensi oppido diutius venditum fuit.Lf
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Plaustrum vini de Anno 1693 vix e torculari
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expressi, per ducentos florenos in parata vae-
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niit: veteribus vinis ad trecentos vel amplius
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florenos aestimatis, et quidem vix amplius re-
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periundisLg
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  1. a Ergänzung durch Autor im Text. Rekonstruiert: "qui" eingefügt.

  2. b Ergänzung durch Autor im Text. Rekonstruiert: "ipsi" eingefügt.

 

Zusatz-Fussnoten
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Latein
  1. La (lat) Vorwort

  2. Lb (lat) Weshalb sollte ich da in meinem Fall nicht auch auf die Verfügung derselben wunderbaren Vorsehung hoffen, die durch solche Wechselhaftigkeiten meinem Seelenheil zuarbeitet?

  3. Lc (lat) In der Absicht, dass ich nun endlich, nachdem ich mein Elend und das Gewicht meiner Sünden so oft gesehen, erfahren, geschmeckt und betastet hatte, umso eifriger in den Schoss der Mutter eilte, je süsser sie mich in diesen zu rufen geruhte. So bestellte sie mich – o weh! – im Kreis der ihr eifrig dienenden Mönche zum Subprior, damit mir bewusst werde, dass ich, wenn ich andere Seelen führe, auch selbst dereinst Rechenschaft ablegen muss;

  4. Ld (lat) damit ich in beständiger Angst vor der bevorstehenden Prüfung des Hirten über die mir anvertraute Herde für mich selbst sorgte, während ich mich um die Rechenschaft der anderen kümmerte; damit ich, indem ich durch meine Mahnungen andere zu bessern suchte, auch mich selbst von Fehlern befreite usw. [Regula Benedicti c. 2]

  5. Le (lat) Diese Verfügung jener unendlichen Güte und Weisheit mich unwürdigen Erdenwurm betreffend bewundere ich kniefällig, bedanke mich dafür und empfehle, überlasse und öffne mich ihr ewiglich, damit sie mich zu jenem glückseligen Ziel führe, kraft jener Liebe, mit der sie mich Unwürdigen zu lieben, unter den Menschen zu erscheinen und mit ihnen zu verkehren geruhte – dies erbitte und erflehe ich mir!

  6. Lf (lat) Ich schrieb diesen Band ausführlicher als andere, wollte dabei aber eher dem Müssiggang entfliehen (ein durchaus ehrenhafter Zweck), als einem anderen Nutzen dienen. In diesem Band erfährt man über den grossen Getreidemangel dieser Zeit, aufgrund dessen das Malter Getreide in Steinau, einem Nachbardorf des Klosters, über längere Zeit für 22 Gulden verkauft wurde.

  7. Lg (lat) Eine Fuhre Wein aus dem Jahr 1693 wurde, kaum gepresst, für zweihundert Gulden feilgeboten; älterer Wein wurde auf bis zu dreihundert Gulden oder mehr geschätzt und war kaum mehr aufzutreiben.