a Unsichere Lesung.
Zusatz-Fussnoten
La (lat) Vorwort
Lb (lat) Am eigenen Leib erfahre ich jetzt, wie wahr der Ausspruch Hiobs im 14. Kapitel ist, dass der Mensch 'keinen festen Bestand hat'. Seit der Zeit meiner Profess wurde ich von Amt zu Amt versetzt und von der einen Last zur nächsten: Kaum Priester wurde ich schon Cantor. Nicht einmal ein Jahr hatte ich diese Aufgabe inne, als mir die Bibliothek anvertraut wurde, zuerst zusammen mit einem Gefährten, dann alleine.
Lc (lat) Zwei Jahre lang erduldete ich dieses Amt unter sehr grossen und beständigen Anstrengungen (einen präzisen Index aller Bücher haben wir erstellt und diesen in Kategorien und Sachgruppen unterteilt), dann war ich gezwungen, sieben Jahre lang die äussert lästigen Geschäfte der Druckerei zu besorgen. In dieser Zeit war ich darüber hinaus noch ein Jahr lang Instruktor der Laienbrüder und mehrere Jahre lang der Präses der Bruderschaft des Heiligen Rosenkranzes. Diese Aufgabe lag mir als einziges auch später stets am Herzen.
Ld (lat) Anschliessend wurde ich in die Weberei oder Tuchmacherei versetzt (ein mühevolles Geschäft und wegen des Umgangs mit Menschen jeglichen Schlages usw. recht verdriesslich), bald nachher zu den Kochtöpfen verbannt und zum Vorstand der Küche gemacht. Kurz darauf wurde ich dann zum Einsiedler Statthalter erhoben – oder soll ich sagen degradiert – wo ich es mit Kühen, Rindern, Kälbern, Pferden, Schafen, Ziegen, Schweinen, mit Holz, Heu und Gras zu tun hatte, und zwar zu einer Zeit, als der Chor, die Sakristei, die Kapelle der Heiligen Maria Magdalena, der marmorne Altar und ebenso der marmorne Brunnen der Heiligen Jungfrau errichtet wurden; als man, obwohl nicht nur der Geldsäckel, sondern auch das ganze Kloster von Innen nach Aussen gekehrt wurde, nicht dagegen mucksen durfte, stattdessen mussten oft ganze mit Steinen gefüllte Wagen mit zahlreichen Zugpferden und Kühen auf einmal abgefertigt werden usw.