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Iosepha Betschartin meiner lieben Frauw
1690
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Baaßen, deren ein Vierling weiss wachß-
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Rodel, vnnd darzu ieder ein schönen mit
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silber gefassten Abblaß-Pfenning, auch
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præsentiert. Nam darüber ein morgen
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Süpplin, vnnd ein Gläßlin Wein, mit welchem
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allem ich mich bis schier
bis vmb 7 Vhr ver-
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saumbt, dan endtlich den Abscheid, vnnd reitete
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gegen dem
Turbenthal vnnd
Weziken; wo
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ich vor 11 Vhren ankommen, vnnd mir ein
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Süpplin rüsten lasßen, dem Pferdt aber
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ein gut Fueter schütten, weilen die Strasß
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eben tief vnnd mühesamb geweßen.
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Nach deme ich mich in 2 Stund gesaumbt bin
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ich wider zu Pferdt gesesßen, vnnd
per Rapper-
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schweil, wo mich nit gesaumbt, vneracht
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meine Leüt mir nachgeschikt, vnnd zu
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der Nachtherberig eingeladen, vnnd Herr Statt-
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halter von
Pfefiken da zu seÿn, mir verdeüt-
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et worden; auf Pfefiken, wo ich Gott seÿe
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gedanket, vmb 5 Vhren glüklich an-
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kommen, dorten Admodum Reverendos Patres Ægidium vnnd
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Leodegarium mit dem Bruder Lienard gesund
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vnnd frisch angetrofen, die mir bÿ dem
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NachtEsßen gar fründtlich vnnd mit aller
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Liebe zugesprochen. Ich sagte, daß
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ich gesinnet, Morgen frühe wider auf-
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zuseÿn, damit ich möchte in Heiliger Cappell
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noch Mesß leßen. Eß stuenden aber disere
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Liebe Herren stark an mich, bis Mittag
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zu verbleiben, weilen Admodum Reverendus Pater Ægidius nach
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Mittag auch werde nacher
Eynsidlen1 reiten,
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auf mornderigen Heiligen Tag dorten zu pre-
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digen
. Konnte also ein guten Reißgespahn
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Zusatz-Fussnoten__________________________________
Ortsnamen
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Latein