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1690
23. Octobris. War das Wetter erstlich Zimmlich
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gut, darnach wider sehr vngestümm, mit be-
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ständigem Reegen
. Vnnd machten wir
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heüt dem Wein, so wir weisß haben wollen,
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im Truken ein End: hatt die
Rüti 65
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Eÿmer abgeben
, darumb wir wohl er-
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freüwt worden, weilen kaum einmahl
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auß der Rüti so vill Trauben kommen.
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Vnßere
Eschentzer plagten ein anderen stark,
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vnnd wollte ein ieder von seinem Schuld-
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neren Wein haben
. Desßentwegen ich selbsten
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oft vberlofen worden, in dem ich Bott erlauben,
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auch den Wein
arrestieren müsßen lasßen.
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Hatt zu Eschenz in ettlichen Reeben sehr
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wenig außgeben
. War doch iedermann froh,
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daß er das seinige vnder dem Tach hette, weil-
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en vill vngestümme vnnd Reegen sehr
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kalt Vnnd böß Wetter verursachet.
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25. Octobris. Ziehete vnßer Zehendt-Knecht et-
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was Rüebzehendten ein, vnnd fande, daß
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Herr Pfarrers im
Werd sein Magdt, etwas
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Zehendts wekgenommen, so sonsten im Auwer
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Zehendten, vnnd folgendts der Herrschaft
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gehörte. Derentwegen er der Magt diß
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angezeigt, vnnd den Zehendten auf selbigen
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Güteren angesprochen. Die Magdt
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gehet nacher Hauß, bringt solches ihrem
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Herren vor, der sich in etwas darab
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bekümberet, vnnd vermeint, ich wollte
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ihme in seinem Zehendten Eingrif thun.
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Desßen als ich berichtet worden, war mir
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Zusatz-Fussnoten__________________________________
Ortsnamen
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Latein