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1690
Mithin gienge ich gegen Meinem Loßament,
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(dahin ich Herrn Zelling selbsten eingeladen,
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er entgegen mich in sein Hauß, er aber
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mir nit erschinen) nam ein kurzes
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Mittag-Süpplin, vnnd fahrte gegen halber
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1 vhr von dannan nacher
Hagnauw.
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Vnderzwüschen hatte ich vernommen, daß
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die Wittfrauw des verstorbnen Cuorigers
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wegen Abforderung des Vahls, darvon
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ich ihren etwas andeüten lasßen, sehr ent-
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rüstet
. Machte beneben mir Gedanken,
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ob nit er Cuoriger eine Ledig lasßung
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von
Eÿnsidlen1 möchte empfangen haben, deren
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Herr Cantzler vergesßen (wie dergleichen
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mehr geschehen können) derentwegen
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ich ihren Ladendiener Ioseph Schreiber
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wider zu mir beruefen, vnnd begehrt,
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er sollte doch vnder den Schriften des Cuo-
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rigers seelig nachschlagen, ob nit etwann
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ein Ledig lasßung vorhanden, worde dar-
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auf des Fürstlichen Gottshaußes Eynsidlen
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innsigel stehen etc. Beneben aber die Wittfrauw
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trösten, vnnd andeüten, sye sich nit forchten
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non per rigorem, sed cum obla- solle, das mann scharpf in Erforderung
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tione gratiae id exigatur. des Vahls seÿn werde, sonder mann thue diß
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darumb, damit mann daß Recht
observierte.
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Vnnd so dann sie der Gnaden begehrte, soll
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solche nit versagt werden, wann nur endt-
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lich sie ein
Recognition erbietete, darmit
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Zusatz-Fussnoten__________________________________
Ortsnamen
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Latein