2
selbige für dißmahl aufgestekt, vnnd nur
1690
3
die Heilige Mesß geleßen. Nach
4
Mittag hatt gegen 4 vhr oder etwas darnach
5
der Himmel sich wider stark verfinsteret,
6
getonderet, vnnd geregnet, doch ohne Plazen.
7
Es scheinte sonsten einem gar strengem Wetter
8
gleich, welches der gütigste Gott gnädig-
10
30. Iunii. Müsste ich ersten dem Meister Renhard
11
Roth
Lißmeren die Aufrechnung halten lasßen,
12
bÿ deren er in die 100 Florin mehr schuldig
13
geweßen, als er Zahlen können. Er ist
14
neüwlich, vnzweifenlich damit er diß
15
Ellend nit selbsten vor Augen sehen
16
müsste, bÿ Nacht vnnd bÿ Nebel, auch so
17
gar vnwüsßend seiner Haußfrauwen
18
wekgezogen, vnnd
soll in
Meÿland gedinget
19
haben. Etc. Kan wohl Soldat seÿn, weilen
20
er sonsten nichts hatte. War ein lieder-
21
licher Mann, vnnd müsste die Arme
22
Wittfrauw mit den Kinderen, deren sonder-
23
bahr eines gar ellend, in den Bettelstab,
24
daß so gar sie nit ein Bettlin für sich vnnd
25
ihre arme Kinder darvon gebracht.
26
Nachgendts, als wir mit dißer Arbeit
27
vmb Mittags zeit fertig worden, haben wir
28
ein Trunk genommen, so Hanß
Bach auß des
29
Junkeren von Beroldingen seinem Keller
30
herfür gegeben, vnnd ein Esßelin Fisch,
31
welche Schreiber Rüedi vnwüsßend meiner
__________________________________
Zusatz-Fussnoten__________________________________
Ortsnamen
__________________________________
Latein