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1690
geendetem Gottsdienst gieng ich mit
Reverendo Patre
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Petro in das
Refectorium, wo die
frauw
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Mueter zu mir kommen, mich gar fründtlich
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begrüesst, vnnd vmb das arme Allmusen
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sich höchstes bedankt. Nach weniger Zeit
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sizten Wir zu Tisch, zu welchem auch
Herr
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Pater Beichtiger kommen, darby schenkten vnß
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die fromme Klosterfrauwen ihren eigenen
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besten Wein in silberne
Stietzen, den
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vnßerigen aber spahrten sie, villeicht das
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er etwas besßer geweßen, vnnd sprachen
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vnß wohl zu. Vnder anderen
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Discursen befragte ich sie, wer doch
dißeres
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Ohrts Vrheber
; da sagten sie mir, das ein
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fromme Gottseelige Clausnerin Elisabetha
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mit Namen, vor dißem dorten gewohnet,
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mit grosßem Rhuem der Heÿligkeit, vnnd
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seÿe auch sie dorten vergraben, vnnd habe
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nach ihrem Todt mit Wunderzeichen geleüchtet.
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Deren sie mir ettliche erzellt: darob ich
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ein sonderbahre Liebe vnnd
Anneignung
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zu dißem Ohrt empfangen, vnnd mir fürge-
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nommen, öfters dahin zu kehren. Wir
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sizten bis vber ein Vhr bÿm Tisch, vnnd
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stellten sie vnß alles auf, was Wir ihnen
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zugebracht, bis an ettliche bratwürst,
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welche sie erspahrt; doch hatten wir vbrige
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Speiß, also das sie verhoften, die ganze
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Fastnacht noch gnug versehen zu seÿn.
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Ich verwunderte mich beneben sehr, das
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so vill auß dem
Schweytzerland dorten
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sich befanden. Dann die Frauw Mueter war
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Zusatz-Fussnoten__________________________________
Personen
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Ortsnamen
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Glossar
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Latein