Einsiedeln Tagebücher - Band 6

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vnnd nur nit gar, durch deine allergnädigste

Barmhertzigkeit ertränkt hatt, hab müesßen

mit Tränen vberfallenem Angesicht meiner

Burg a DieuLa, meinem WÿenOa ValeLb, meinem

Burgeren Behüet eüch Gott, meinen getreüwen

Vnderthanen gute Nacht sagen, alles wo nit

im Stich lasßen, doch dem lieben Gott, dir

meiner getreüwen Allergnädigsten Helf-

Mutter befehlen, das meinige betrüebt ver-

lasßen, dem treüwendenGa Zorn angsthaftig

außweichen; den hungerigen Wölfen gleichsamb

auß dem Rachen trauwermütigist entfliehen,

aber nirgendts anderstwo hin, als zu dir

in dein Heimath, auf Maria Cell¹Ob zu.

Ich weisß, das ich nit frommber als Jacob.

Jacob hatt seinen vnfreündtlichen Bruderen

geflohen, vnbekante, ausßländische Sicher-

heit gesuechet. Ich nit minder als Jacob

Ach! der Angst vollen Nacht! Da das gantze

Römische Reich auf Spitz oder Gupf gestanden,

bin gezwungen worden den rachgirigen,

neidischen, vn-Christlichen Mahometanischen

ChaniterenGb zu entgehen, die traurige Flucht

vor Hand vnnd Füesßen zunemmen.a Aber

nirgendts anderstwohin, als zu deiner

Wunderthätigen Cappellen2 in Lintz.

Ich weisß, das ich nit heÿliger bin dann

David. David nach angsthafter Flucht

auß JerusalemOc ist von den seinen verstein-

iget, verlachet, verhönet, verspottet

worden

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a Texteingriff durch Edition: Doppelpunkt durch Punkt ersetzt.
1 Das ehemalige Benediktinersuperiorat Mariazell lag in der gleichnamigen Gemeinde im Bundesland Steiermark (Österreich). Es wurde wohl 1157 gegründet, die erste Erwähnung erfolgte 1243. 1786 wurde das Mutterkloster St. Lambrecht aufgehoben, womit auch Mariazell in Staatsbesitz überging (vgl. Maier 2001).
2 Möglicherweise handelt es sich um die Wallfahrtskirche auf dem Pöstlingerberg bei Linz in Oesterreich.

Zusatz-Fussnoten
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Ortsnamen

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Glossar

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Latein