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habest den Glüks-Nagel dergestalten an den
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Oesterreichischen Pforten stark vnnd fest gena-
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glet, das kein Samson, wie stark zu seÿn er ihm
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auch einbildet, bestand vnnd gnugsamb seÿn
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solle, dise Oesterreichische Glüks Pfordten auß
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dem Angel zu heben. Quid retribuam Do-
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mine?La Was solle ich, was will ich, was
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kan ich? Wenn ich mit den Vätterlich-
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vnnd Grosß-Vätterlichen Gutthaten dir meine
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eigene vereinbahr, vermehre, vergröss-
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ere, Abyssus abyssum invocatLb, so rueff
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ein Abgrund dem anderen, aber nirgendts
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anderstwoher, als ex Mari gratiarum
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MariaLc, auß dem Gnadenn-Meer Maria.
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Wo ist mir iergendts ein Vnglük ein
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Vnstern aufgangen, da nit gleich du zu-
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mahlen als ein Glük-, ein Heÿl-,a ein
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Trost-Stern Maria seÿest auß den Trüe-
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ben Wulken herfür gebrochen? Wo
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hatt irrgendts mich etwann eine Ver-
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folgung geängstiget, das ich nit bÿ dir
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Civitas RefugiiLd, eine wahre, sichere hilf-
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reiche Zuflucht gesuechet vnnd gefunden
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habe? Wo hatt mich irrgendts eine
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Gott vnnd Ehr vergesßene, eine Leüt-
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vnnd Land verderbliche, eine Leib vnnd
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Seel vergiftende Verrätherÿ in Le-
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bens Gefahren eingewiklet, das du nit
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Virgo fidelisLe, eine beständig-treüwe Jung-
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frauw mich alsobald glüklich ausß ge-
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wiklet
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Zusatz-Fussnoten
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Latein
  1. La (lat) Was kann ich zurückgeben, oh Herr?

  2. Lb (lat) Eine Tiefe ruft eine andere Tiefe nach.

  3. Lc (lat) aus dem Gnadenmeer, oh Maria.

  4. Ld (lat) Stätte der Zuflucht

  5. Le (lat) getreue Jungfrau