Einsiedeln Tagebücher - Band 6

[575]

Augustus

eintweders SonnenbergOa solle verkauft, oder

1688

aber die guldene Monstrantz verhandlet werden.

Es stehe aber an dem, was für ein Käufer beider-

seits seÿe: Catholischer seye niemand, vncatho-

lischen solche zu verkaufen, seÿe schwär zu ver-

antworten. Die Monstrantz aber könnte

villeicht mit grosßer ReputationLa anderwerts

dargebrachtGa, vnnd daraus so vill erlöst werden,

das nit allein alle DebitaLb des GottsHauß darmit

aussgelöscht, sonder noch ein namhafter VorschutzGb

vberbleibte. Gleichwohl darbÿ zu beobachten

seye, das mann in solchem Fahl nit wenig Nach-

redens hören vnnd allerlej SpargimentaLc wurde hö-

ren müsßen. His igitur positisLd, stellen Sie die

folgende dreÿ QuæstionesLe auf heütigen Tag zu

resolvierenLf. 1. Ob mann in dem Stand der

Schulden bleiben, sie ins künftig ferner ver-

zinsen, vnnd also mit dißem Last gedulden,

hiermit weder SonnenbergOa, noch die guldene

Monstrantz verkaufen wolle? 2. Oder

aber ob mann zu Ablösung des Schulden

Lasts Sonnenberg wider verkaufen wolle.a Dar-

bÿ wider ein Frag entstande, ob einem Catholischen

oder Vncatholischen? Ein Catholischer Herr werde sich

schwärlich darzu einlasßen;b einen Vncatholi-

schen aber dißere Herrschaft verkaufen, seÿe

gar bedenklich, vnnd vor Gott schwärlich zu ver-

antworten. 3. Oder endtlich, ob

mann Sonnenberg behalten, vnnd entgegen die

guldene Monstrantz verkaufen wolle?

Auf diße dreÿ Fragen war bÿ allen ein

einhellige

__________________________________

Zusatz-Fussnoten
__________________________________
Ortsnamen

__________________________________
Glossar

__________________________________
Latein